Das letzte halbe Jahr hatte es in sich:

Mein Schwiegervater hat sich von seinem Schlaganfall im letzten Jahr leider nicht erholt und im März war nun die Beerdigung. Dieses knappe Jahr war eine Achterbahn der Gefühle für uns und auch sehr anstrengend, da wir natürlich so oft wie möglich bei ihm waren und ihm zur Seite stehen wollten. Dass er den Kampf dann doch noch verloren hat, ist halt irgendwie Scheiße. Aber nicht zu ändern. Das muss jedoch erst einmal im Kopf ankommen.

Nervenzehrend war „zum Ende“ die Überlegung, was mit dem Erbe passieren soll, da der Betreuer zu keinem Gespräch bereit war.

Muß er auch nicht.

Ich weiß.

Und doch wäre ein Hinweis, ein Tipp oder ähnliches eine wirkliche Hilfe gewesen. Ist ja nicht so, dass wir das schon oft erlebt hätten und genau wüßten, wie wir uns nun verhalten müssen. Schade, wirklich sehr schade, dass er nicht in der Lage war, sich in uns herein zu versetzen und über seinen Tellerrand zu schauen.

Aber René hat lange überlegt und dann eine Entscheidung getroffen. Und das ist nun gut so und abgeschlossen.

René hatte eine OP, war ein halbes Jahr krankgeschrieben und braucht noch immer Wundversorgung. Das mache ich derzeit und ich hätte ja nie gedacht, dass ich das kann. Zum Glück kann er aber wieder arbeiten gehen. Wobei das Körperliche während der Krankschreibung für ihn natürlich sehr anstrengend war. Aber auch finanziell sind wir an einer Grenze angekommen, an die wir niemals wollten. Aber im Leben kommt es ja oft anders, als gedacht. Und dann war da noch dieses: ich im Home Office und er auf dem Sofa. Nicht sehr motivierend. Ich hatte auch ein bisschen Bammel, dass unsere Beziehung darunter leidet, so 24/7 aufeinander zu klucken. Aber toi toi toi…

Das mag jetzt nicht nach so viel klingen. Aber war schon eine krasse Zeit. Hat uns viel abverlangt. Uns aber auch wieder nochmals enger zusammengeschweißt und gezeigt: Zusammen können wir alles schaffen! Wir werden daher auch in Zukunft versuchen, genau daran festzuhalten! Aufgeben gibt´s nicht!