Die Spree schlängelt sich als Nebenfluss der Havel rund 400 km lang durch Ostdeutschland und den Norden Tschechiens.
In Berlin selbst hat sie eine Strecke von 44 km und ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken, nachdem sie von 1882 bis 1885 als Schifffahrtsweg ausgebaut wurde. In dieser Zeit wurde sie begradigt und erhielt die heute noch typischen Ufermauern.
Aus der Lausitz, der Heimat der Sorben (auch Wenden genannt), kommt die Sage eines Riesen, der der Spree ihren Namen zu verdanken hat. Leider ist nicht mehr bekannt, wie der Riese nun wirklich hieß. Ich habe zwei verschiedene Schreibweisen gefunden: Spreijnik und Sprejnik. Wie auch immer. Dem Riesen war das sicher egal und die Geschichte ist inhaltlich die Gleiche und darum hier erzählt.
Der Riese Spreijnik
aus dem Sorbischen
Vor langer Zeit lebte der Riese Spreijnik am Fuße der Lausitzer Berge. Er war ein guter und freundlicher Riese, der durch seine Größe und Stärke vor nichts Angst verspürte und die Sorben fühlten sich sicher und geborgen unter seinem Schutz.
Und doch baten sie ihn eines Tages um etwas mehr Sicherheit, da das Land sehr groß war und der Riese natürlich nicht an jedem Ort zur selben Zeit sein konnte. Der gütige Riese baute daraufhin 4 Burgen, damit die Menschen einen Platz zum Flüchten haben, falls doch einmal Feinde in das Land einfallen sollten. Die erste und größte Burg nannte er Budissin – so ist Bautzen entstanden.
Um auch weit entfernte Feinde zu bekämpfen, schnitzte er einen großen und starken Bogen und die passenden Riesenpfeile dazu. Als er fertig war, wollte er austesten, wie weit die Pfeile fliegen würden und so schoss er drei davon nach Süden.
Seine Untertanen machten sich auf den Weg, um die Pfeile zurück zu holen und fanden sie weit oben im Lausitzer Bergland in einem Tal. Die riesigen Pfeile waren jedoch mit so hoher Wucht in die Erde eingeschlagen, dass sie sich unmöglich mit den Händen herausziehen ließen. Daher begannen die Menschen, die Pfeile auszugraben.
Aus den entstandenen Löchern begann frisches Wasser zu quellen. Die drei Spreequellen am Kottmar, in Neugersdorf und Ebersbach waren geboren. Dadurch entstand ein Fluss, der noch heute durch die Lausitz fließt. Zu Ehren des gütigen Riesen Spreijnik wurde der Fluss „Spree“ genannt.
Wikipedia sagt zur Namensgebung der Spree:
„Die Teutschen heissen den Fluß die Spree, die Wenden Sprowa, und die Böhmen Spro. […] Wannenhero wahrscheinlicher zu glauben, daß der Nahme Spree aus der Teutschen Sprache herstamme, und von Spreuen, oder Spröen, spargere, wie man sagt: es spreuet, oder es spröet, seine Ankufft habe, weil die Haupt-Quelle nicht wie andere starck bobert, oder auffsprudelt, wie etwan der Bober, […] sondern die wie ein stiller, und sanffter Regen ihr klares Wasser sachte, und unvermerckt von sich flösset.“ – J. B. Carpzov: Neueröffneter Ehren-Tempel Merckwürdiger Antiquitaeten des Marggraffthums Ober-Lausitz, 1719
Spätere Autoren deuten den Namen auch als Hinweis auf die große Anzahl verstreuter Quellen.
sowie
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung der Spree findet sich 965 als Sprewa in einer Urkunde Ottos I., die in den Monumenta Germaniae Historica erhalten ist. Nach dem Brandenburgischen Namenbuch stammt der Name aus der germanischen Grundform spreu̯- = stieben, säen, sprengen, sprühen. Der germanische Name Sprēw- wurde als Sprěva oder Sprěv’a in das Slawische übernommen, worauf wiederum die deutsche Form Spree zurückgeht. In der Regel wird der Name als die Sprühende gedeutet.
Nun ja… Mir gefällt die Geschichte mit dem Riesen ja am Besten…