Pflanzen, Zäune und so – es geht weiter

Wochen sind ins Land gegangen. Wochen vergangen voll gepackt mit Arbeit, Urlaub und auch ein bisschen Dauercamping. Nur zum Schreiben habe ich einfach keine Zeit gefunden. Zeit hätte ich auf dem Platz, aber da habe ich dann einfach keine Lust.

Doch uns gehen die Ideen für den Campingplatz nicht aus und daher haben wir auch wieder kräftig in den Geldbeutel und dann in die Hände gespuckt. Von nix kommt ja bekanntlich auch nix.

Planung ist Alles

Doch bevor es losgehen konnte, hieß es: Baumärkte abklappern und Preise vergleichen. Schließlich wollten wir von unserem wenigen Geld nicht unnötig viel ausgeben. Warum dann beim Besuch im polnischen Gartencenter der Wagen doch wieder voll wurde? Keine Ahnung. Dabei wollten wir doch nur gucken 😀

So ein bisschen Planung war beim Befüllen des Wagens schon im Spiel: der gesetzte Rhododendron sollte nicht alleine bleiben und mein Mann wollte unbedingt was von diesem japanischen Blutgras. Naja – und ne Kletterpflanze ist halt einfach hübsch.

Ein paar Stunden und gefühlt 5760 Schweißtropfen später konnten wir uns dann aber doch schon mal an dem Ergebnis erfreuen.

Aber so ganz war das noch nicht so, wie wir uns das im Vorfeld gedacht hatten. Irgendwas fehlte noch. Doch an diesem Wochenende war Schluß für uns. Es war einfach viel zu heiß um noch irgendetwas umzuplanen oder geschweige denn noch zu ändern.

Aber so ganz stimmt das gar nicht! Wir haben es uns vorgenommen und doch die Hände nicht ruhig halten können.

René hat noch ganz fleißig ein Fenster ausgetauscht. An der Außenseite war eins beschädigt und das ist nun nach innen gezogen. So sehen wir zwar aktuell nicht so ansprechende Klebestreifen, aber die Außenseite ist wieder dicht. Ursprünglich wollten wir ja ein neues Fenster kaufen. Aber ihr glaubt gar, nicht, was das kostet – wenn man überhaupt eins findet. Da war diese Lösung die tausendmal bessere für uns.

Tja und während mein Mann sich an den Fenstern ausgetobt hat, bin ich über das Bad hergefallen. Zumindest ein bisschen. Das ganze Plastikgedönst hat Fliegen gelernt. Mag ja sehr praktisch auf Reisen gewesen sein. Aber warum sollen wir uns hier vor Ort mit einer Enge quälen, die nicht sein muß? Waschen kann ich mich schließlich auch außerhalb dieses Miniraumes. Dafür genieße ich nun den Platz, um das WC nutzen zu können oder mal einen Blick in den Spiegel zu werfen.

Okay, die Fotos hätte ich besser auf einander abstimmen können. Aber ich war einfach nur froh, als das raus war. Irgendwer hatte sich mit vielen, also wirklich vielen Schrauben verewigt, die ich alle schön brav einzeln rausgedreht habe.

Ursprünglich hatten wir ja den Innenausbau als Erstes geplant. Ich staune immer wieder, wie sich das nun aber entwickelt hat. Welche Prioritäten plötzlich wohin geschoben wurden und andere sich in den Vordergrund gespielt haben. Aber es ist nicht vergessen. Denn selbstverständlich ist die Farbgebung in unseren Augen noch immer gleich „ungünstig“.

Zaun? Ja oder nein?

Das kann dir halt auch passieren: du bist ein paar Tage nicht da und wenn du wiederkommst, hat dein Nachbar einen Windschutz aufgebaut. Ups.

Auch wir hatten schon Pläne für diese Seite und kamen bereits mit gekauften Materialien an. Doch was machten wir nun? Setzten wir unsere Idee mit einem Zaun an dieser Seite um oder nicht? Doch! Na klar! Das wird schon irgendwie optisch zu seinem passen 🙂

Aber zuerst die Pflanzen!

Mist – schon wieder Pflanzen im Einkaufswagen. wie konnte das denn nur passieren? Natürlich haben die Vorrang. Ebenso wie der große Rhododendron, den wir von meinen Eltern mitnehmen konnte.

Daher hieß es auf dem Platz also erst einmal:

Zaun bitte in Warteposition und alle Pflanzen zum Einbuddeln antreten.

Leider kann ich meinem Mann dabei nicht wirklich helfen.

Unser Boden ist einfach viel zu doof.

Ich komm da nicht so weit mit dem Spaten.

Aber Anfeuern und moralische Unterstützung kann ich prima!

So aus der Ferne halt…

Und er hat das mega, super, klasse hinbekommen und nach dem Einpflanzen konnte ich dann ja auch wieder mithelfen. Einen Sack Rindenmulch bekomme selbst ich auf und verteilt 😉

Was sich hier so nach pilleplalle-Arbeit anhört dauerte dann doch einige Zeit. Schließlich haben wir die Grasnarbe um die zukünftigen Pflanzplätze entfernt, Löcher gebuddelt, ein Unkrautflies verlegt, Pflanzen eingepflanzt und dann noch den Rindenmulch (oder heißt es das?) verteilt.

Ach ja, einen Tröpfelschlauch haben wir uns und unseren Pflanzen auch gleich noch gegönnt. Wir waren ja gerade soooo schön dabei.

Doch da wir nicht genug bekommen können und uns nach dem ersten Pflanzen ja noch irgendwie was fehlte, zogen auch noch einmal mehrere Töpfe Blutgras bei uns ein. Dieses ziert nun den Leuchtturm, der umsäumt von lilafarbenen Kieseln etwas erhöht steht.

Wir sind jedenfalls mit dem Ergebnis mega zufrieden und auch unsere Nachbarn kamen immer mal schauen, was das so wird, was wir da machen und wir ernteten an diesem Wochenende reichlich Lob 🙂

Doch nun endlich zum Zaun

An diesem Wochenende blieben die neuen Pflanzen aber nicht die einzige Veränderung! Denn auch den geplanten Zaun stellten wir noch auf und sind froh, dass wir es doch umgesetzt haben! Ein bisschen mehr Privatsphäre, aber doch noch offen, so daß ein Plausch am Zaun jederzeit möglich ist.

In unserem Urlaub hatten wir dann auch noch ein paar freie Tage, die wir komplett auf dem Dauercampingplatz verbracht haben. Dabei wurde die gesamte Grünfläche einmal gekürzt. Leider nur mit einem Trimmer. Hier brauchen wir dringend eigenes, passendes Gerät. Das Grünzeug wird ja nicht aufhören zu wachsen, nur weil wir es nicht kürzen können.

Und unsere Sitzgruppe zog weiter nach vorne. Ja, so können sich Pläne ändern. Vor ein paar Wochen hätten wir noch geschworen, die bleibt hinten am Grill bestehen. Aber so ergibt das für uns ein viel schöneres Bild. Vielleicht ja aber auch nur, bis uns das Nächste einfällt. Wer weiß…

Rhododendron zieht ein und das Vorzelt wird praktisch

Zu jedem Wochenende nehmen wir uns vor: „Diesmal wird aber nur gechillt und nichts gebaut!“. Und dann sind wir auf dem Dauercampingplatz und können unsere Ärsche einfach nicht still halten.

Tausend Dinge fallen uns im Lauf der Woche ein, über die dann gesprochen, diskutiert und gefeilscht wird. So lange, bis wir uns einig sind, wie das Teilprojekt werden soll.

Der erste Grünzeug

Dass der Rhododendron vom heimischen Balkon in die begrenzte Freiheit auf dem Campingplatz umziehen soll, stand für uns beide recht schnell fest. Wenn auch mit einem weinenden Auge. Schließlich hat er uns nun schon einige Jahre den Anblick versüßt. Aber warum eine neue kleine Pflanze kaufen und diese wieder erst groß ziehen, wenn hier eine steht, die eigentlich für den Balkon ja schon recht groß ist?

Natürlich sollte er an einen Platz, von dem wir ihn immer im Auge haben und seinen Anblick genießen können. Allerdings war genau diese Ecke ein kurzfristiger Ablageplatz und musste erst frei geräumt werden. Doch mein Mann hat dies eins, zwei, drei erledigt und auch ein entsprechendes Loch ausgehoben.

Ich hätte ihn ja einfach in seinem Topf hingestellt, aber René bestand darauf, es richtig zu machen. Also entsprechende Erde rangekarrt und in das Loch geschüttet und dann das gute Stück eingepflanzt und angegossen. Toll sieht es nun aus. Und wir haben auch schon geplant, was mit dem noch freien Stück daneben passieren wird 😉
Auch den anwesenden Nachbarn ist das gute Stück sofort aufgefallen und es wurde sich in Gruppe gefreut, dass es nun auch bei uns grün wird. Wie man das halt so macht 😀

Doch nicht nur René war fleißig. Während er mit der Erde und dem Rhododendron gekämpft hat, habe ich mich einem anderen Projekt gewidmet. Wir haben uns aus mangelnder Erfahrung heraus, einen Schubkarrenersatz gekauft, der sich in der Praxis als sehr unrentabel entpuppt hat. Okay – ich habe es uns aufgequatscht, weil das Ding frauenhandlich und -freundlich aussah. Nun ja – wir wurden eines Besseren belehrt und mein Mann hatte die super Idee, dieses Etwas zu einem fahrbaren Blumenkasten umzufunktionieren. Zufällig sind mir auch zwei Pflanzen in den Einkaufswagen gehüpft. So wurde auch dieser Plan direkt umgesetzt und das Ergebnis ist ein ziemlicher Hingucker.

Tausend Kleinigkeiten

Auch umgezogen ist unser Leuchtturm von daheim. Er steht nun am Vorzelt und weist jedem Besucher den Weg. In der Nacht nicht so, da das Licht nicht mehr funktioniert. Aber im Dunkeln muss uns auch niemand besuchen.

Endlich müssen wir uns nicht mehr den Gartenschlauch der Nachbarn borgen, um etwas Wasser verteilen zu können, denn auch ein Schlauch ist bei uns eingezogen. Ich war sehr skeptisch, da diese sich-selbst-wieder-zusammenziehenden Schläuche in der Vergangenheit keinen guten Eindruck bei mir hinterlassen haben. Doch aufgrund der durchweg positiven Rezensionen von anderen Käufern haben wir ihn dann doch erworben. Und er sieht gut aus. Für einen Gartenschlauch. Funktioniert auch prima und ist verhältnismäßig leicht. Auch da hatte ich ganz andere Erinnerungen. Da kam selbst der gelbe Schlauch von nebenan mal über den Zaun lunschen 😀

Und dann lag da Zuhause seit dem Erwerb der Parzelle ein Zelt rum. Das hat René so angelacht, dass er es sofort gekauft hat, bevor wir überhaupt nur annähernd eine Verwendung dafür hatten. Das Ding zog nun auch endlich ein. Und wir haben einen tollen Einsatzbereich gefunden: aus Ermangelung an einem Geräteschuppen, steht nun dieses Zelt. Gut getarnt 😀 Für das bisschen Zeug, dass wir aktuell nur haben, passt das super. Und irgendwann einmal bekommen wir ja evtl., möglicherweise auch ein Gerätehaus.

Die Ameisen und wir

Anhand der Überschrift ist sicher zu erahnen, auf was der nächste Absatz hinausläuft: die anwesenden Ameisen mögen leider nicht nur die Wohnwagen unserer Nachbarn, sondern auch unseren.

Das erste Mal so richtig aufgescheucht haben wir die Guten, als wir die Grasnarbe im Vorzelt entfernt haben. Sie flüchteten daraufhin in die nächstbeste Gelegenheit. Leider war das unser Wohnwagen.

Einige Tipps und viel versprühtes Essig später haben sie aber eingesehen, dass es bei uns gar nicht so toll riecht wie angenommen und sie suchten sich wieder einen neuen Weg. Allerdings kommen doch immer wieder welche vorbei, um mal nach dem rechten zu sehen.

Trotzdem befolgen wir die Ratschläge unserer Campingnachbarn und entfernen auch unter dem Wohnwagen die Grasnarbe. Hätte man uns ja auch vor dem Aufstellen sagen können. So macht sich das natürlich sehr bescheiden. Aber auch unsere Nachbarn haben das erst nach ein paar Wochen vollzogen. Dann schaffen wir das auch. Bzw. René, denn er ist derjenige der nun seine schöne Zeit unter dem Wohnwagen verbringt und mit Spaten und Harke um unseren Wohnwagen gegen die Ameisen kämpft.

Ganz fertig ist es noch nicht, aber sieht schon richtig, richtig gut aus. Ein paar Zusatzböcke hat er auch gleich mal drunter gebaut. Damit uns der Wohnwagen nicht unter dem Popo wegwackelt.

Im Vorzelt wird es praktisch

Während ich hier so schreibe, meine Fotos durchschaue und in Erinnerungen versinke, fällt mir auf, dass wir doch wieder ne ganz schöne Menge geschafft haben.

Denn nicht nur außen hat sich wieder etwas geändert. Nein, auch für das Innere unseres Vorzeltes haben wir die ersten wichtigen Teile preiswert aus zweiter Hand ergattern können. Mein Mann ist da aber auch ein Meister des Feilschens.

Der Kühlschrank war uns mega wichtig, da der im Wohnwagen einfach winzig ist und nicht wirklich kühlt. Und Platz haben wir ja. Warum also nicht einen größeren hinstellen?

Und einen Schrank, eine Anrichte oder etwas Ähnliches hatte ich mir gewünscht. Einfach, damit Stauraum im Vorzelt vorhanden ist für Dinge, die im Wohnwagen einfach keinen Platz finden. Die Farbe ist nun nicht so unseres. Aber sonst ist de Schrank top. Und da das Wageninnere auch irgendwann von dem tristen Braun wegsoll, besteht auch für den Schrank die Hoffnung, dass er irgendwann in einem neuen Kleid dasteht.

Und endlich hatte ich die Möglichkeit, nachts unser Vorzelt und die angebrachten Lämpchen und Lampen zu bewundern. Dass es innen sehr gemütlich geworden ist, wußte ich ja. Aber auch von außen wirkt es sehr einladend und wir freuen uns schon auf den nächsten Abend, den wir dort verbringen dürfen.

Unser Vorzelt bekommt einen neuen Boden

Pläne haben wir jede Menge für unseren Dauercampingplatz und eigentlich wissen wir gar nicht so recht, wo wir zuerst anfangen wollen.

Ein bisschen ist ja schon geschafft und auch unser Zaun wurde nun mit einem kleinen Tor vervollständigt. Irgendwie machte sich danach so ein fettes „Das-ist-Unser“-Gefühl breit.

Und dann war da die große Frage: „Was ist uns als Nächstes wichtig? 1A-Rasen oder Pflanzen setzen wie bei unseren Nachbarn? Einen Pool hinstellen für eine Abkühlung wie bei den anderen Nachbarn?“

Nein! Wir waren uns sehr schnell einig, dass uns das Innere des Vozeltes nicht gefällt und wir dieses Projekt als Erstes starten.

Ich war ja der Meinung, der Boden kann so bleiben, aber mein Mann hat darauf bestanden, es ordentlich und gründlich zu machen. Fazit: am Sonntag hat er den Spaten geschwungen und die Grasnarbe entfernt. Ich konnte dabei nur bedingt helfen, da echt mega anstrengend. Selbst nach einem ungesetzten Tipp vom Nachbarn, den Boden vorher zu befeuchten, war es doch eine sehr schweißtreibende Aufgabe.

Nach einigen Stunden, etlichen Gängen zum Gartenpflanzenentsorgungsplatz und vielen Laberpausen mit den Nachbarn später hatte er es dann aber geschafft und wirklich den ganzen Bereich nackig gemacht.

Nun ja. Nackig sollte unser Innenbereich natürlich nicht bleiben. Daher haben wir ihm zuerst etwas übergezogen sozusagen. Benutzt haben wir dafür ein Unkrautflies. Wir hoffen dadurch neuen Rasen aufhalten zu können, damit dieser uns nicht irgendwann an den Füßen kitzelt.

Damit war ein wirklich großer Schritt getan. Denn die eigentliche Arbeit für den Boden konnte nun beginnen. Wir haben uns dafür Plastikpaletten besorgt, die nun auf Größe gebracht und verlegt wurden. Da unsere Nachbarn zu den sehr netten gehören, durften wir nach Rücksprache sogar am Sonntag Krach machen und nutzten dies auch gleich aus. Ansonsten hätten wir halt noch eine Woche bis zur nächsten Gelegenheit warten müssen.

Das Verlegen der Platten ging zunächst recht zügig voran, bis es plötzlich hieß, dass das letzte Stück gestückelt werden muss. Einer unserer Nachbarn hat uns aber auch hier mit der richtigen Maschine unterstützen können und so waren wir dann doch recht schnell fertig mit diesem Arbeitsschritt. Kein Plan, was wir ohne die Tipps und Hilfen gemacht hätten!

Aber natürlich wollten wir nicht immer auf die Löcher in den Paletten acht geben müssen und uns evtl. die Füße brechen. Also kamen als Nächstes auf die Paletten nun Platten, die mein Mann vorbildlich mit den Paletten verschraubte. Da wackelt nun nix mehr und Angst vorm Füße brechen muss auch keiner mehr haben.

Nachdem auch die Eingangsstufe verkleidet wurde und René sich zum gefühlten 1000mal den Schweiß abgetrocknet hatte, sah das Endergebnis doch schon spitze aus und ich gestehe, dass ich den letzten Schritt kaum abwarten konnte.

Aber Pausen mussten einfach sein und irgendwie kam auch immer ein Nachbar zum quatschen vorbei. Könnte natürlich auch sein, dass ihr Interesse an dem Tag hauptsächlich unserer Arbeit galt. Denn irgendwie wollten Alle wissen, was wir da machen und wie. Wir dagegen waren erstaunt, dass die anderen Vorzelte nicht schon längst fertig sind.

Mit unserem Boden waren wir jedenfalls schon sehr zufrieden und wir mobilisierten nochmal unsere letzten Reserven, um den noch ein wenig aufzuhübschen. Für Teppich haben wir uns aus der Not heraus entschieden. Für neues Linoleum waren wir einfach zu geizig. Denn natürlich war das, was uns farblich zugesagt hätte, nicht im Angebot. Und dieser einsame Teppich hatte sogar das passende Maß – also durfte er mit. Vermutlich werden wir dann aber doch noch irgendwann einen pflegeleichteren Boden oben drauf legen. Der Teppich darf dann als Fußwärmer aber gerne bei uns bleiben.

So groß mag der Unterschied nicht aussehen, aber wir finden schon, dass es sich gelohnt hat, Schweiß und Beschimpfungen in diesen Tag zu stecken. Hier zum Vergleich noch einmal ein Foto ohne Boden:

Und nun das alles entscheidende, finale Foto von diesem Tag:

Da noch Paletten- und Teppichreste vorhanden sind, wird mein Schatz uns noch eine passende Stufe zum Wohnwagen bauen und dann ist das schon ganz, ganz doll so, wie wir uns das vorgestellt haben. Ein Rückzugsort für nasses, oder sehr stürmiges oder kaltes Wetter, der gemütlich ist und an dem wir uns wohl fühlen.

Der Camper, das Vorzelt und wir

Mit Hilfe und ein wenig Aufwand steht unser Wohnwagen nun auf dem ihm angedachten Platz, wurde ausgerichtet und wir haben bereits Einiges vollbracht und noch jede Menge mehr geplant. Aber aus Mangel an körperlicher Kraft, Zeit und gähnender Leere im Geldbeutel werden die nächsten Schritte wohl noch einige Zeit warten müssen. Obwohl wir das vor dem Kauf des Campers auch gesagt haben. Nun ja – die Zeit wird es zeigen.

Zu unserem Camperglück fehlte uns nun nur noch ein Vorzelt. Das braucht man unbedingt, habe ich mir sagen lassen. Auch, wenn ich sehr stark daran gezweifelt habe.

Unser Tabbert ist zwar noch nicht ganz so alt wie wir, aber mit Baujahr 1985 hat er doch auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Daher war es nicht so einfach, ein Originalvorzelt zu ergattern. Doch auch hier hatten wir Glück: in der Nähe meiner Eltern wurde ein Gebrauchtes verkauft. Von meinen Eltern dann auch kurzer Hand abgeholt und zu unserer Parzelle gebracht.

Nun musste es „nur“ noch aufgebaut werden. Wir so keine Ahnung von nichts und davon jede Menge. Eigentlich könnten wir damit ein Geschäft aufmachen 😉

Aus einem der vielen mehr oder weniger guten Videos, die wir uns im Vorfeld angeschaut haben, wußten wir zumindest, dass irgendwo eine Ziehschlaufe existiert und das Vorzelt dort beginnend in die vorhandene Schiene eingefädelt werden muss. Kein Problem, wenn man 2,00 Meter groß ist. Mein Mann hatte da stellenweise leicht zu kämpfen. Aber ein angeflitzter – großer – Nachbar packte kurzerhand mit an und so ging das Einfädeln doch recht schnell.

Die Männer haben das richtig super hinbekommen und auch aus den vielen beiliegenden Stangen recht schnell ein Vorzelt aufgebaut. Zumindest so weit wie möglich. Dann plötzlich schien uns unser Glück zu verlassen: es fehlten Stangen! Auch langes Suchen und Fluchen brachte die Ausreißer nicht zum Vorschein. Ein Anruf beim Verkäufer blieb erfolglos und wir ratlos, wütend und frustriert zurück.

Unsere Verzweiflung wehte anscheinend über den ganzen Platz (vielleicht waren es aber auch unsere lauten Seufzer). Auf jeden Fall stand plötzlich unser Nachbar Nummer 2 neben uns, besah sich das Dilemma und verschwand wieder. Nur, um 2 Minuten später schwer bepackt mit einem großen Sack voller Rest-Vorzeltstangen wieder da zu sein und uns anbot, uns doch herauszunehmen, was uns fehlt.

Nachdem wir unseren Freudentanz beendet und die Freudentränen in zahlreichen Taschentüchern versenkt hatten, konnte es nun weiter an den Aufbau gehen.

Und siehe da: wenige einige Kraftausdrücke später stand das gute Stück und ich muss gestehen, dass ich echt froh bin, dass es da ist. Recht nett da drin. Und in naher Zukunft wird es noch viel netter!

Vor allem der zusätzliche Platz ist nicht zu verachten und ich möchte ihn nach einer Woche auch nicht mehr missen.

Zaun bauen und Verschönerungen

Doch nicht nur das Vorzelt steht schon. Nein, wir haben auch schon bei Zaunfeldern zugeschlagen und mein Mann war mega fleißig und hat uns den Zaun auch schon aufgebaut. Ein ziemlicher Kraftakt, bei dem ich ihm leider nicht wirklich helfen konnte. Das bisschen Schrauben- und Werkzeug reichen hat mich an diesem Tag nicht wirklich erfüllt und daher habe ich lieber einen anderen unserer Pläne umgesetzt und das Vorzelt ein wenig bearbeitet.

Doch erst einmal zurück zu unserem Zaun.

Warum auch immer: es war uns wichtig, dass dieser zeitnah steht und damit die Abgrenzung zwischen Straße und Parzelle sichtbar wird. Das brannte uns beiden unter den Nägeln und dementsprechend happy waren wir nach getaner Arbeit!

Ja: das Tor fehlt noch. Ich weiß! Aber ich will ja in Zukunft auch noch etwas präsentieren können 🙂 René war einfach durch nach diesem Akt und das Wetter gab uns auch zu verstehen, dass es besser wäre, das Werkzeug einzupacken und das Tor Tor sein zu lassen.

Wie bereits gesagt, fiel ich in dieser Zeit über das Vorzelt her. Unten herum fanden wir das Geflatter nämlich gar nicht schön und wir beschlossen kurzfristig, dies ein wenig umzugestalten. Was im nachhinein nach nicht viel aussieht war aber doch mit Arbeit verbunden und mein Muskelkater an den nächsten Tagen erinnerte mich, dass ich mich dann doch ganz schön viel bewegt habe. Im Vergleich zu sonst.

Wir sind auf jeden Fall begeistert und auch ein kleines bisschen stolz, auf das, was wir schon geschaffen haben. Die nächsten freien Tage sind schon fast greifbar und wir bereits für den nächsten großen Schritt. Am Liebsten würden wir alle Ideen sofort umsetzen, aber irgendwie geht ja nicht alles gleichzeitig.

Wir werden Dauercamper

Wir wagen wieder einmal ein neues Abenteuer. Ohne Vorkenntnisse, einfach aus dem Bauch heraus und werden Dauercamper.

Warum Dauercamper?

Wir haben ja lange das gepachtete Gartengrundstück meiner Eltern ver- und bearbeitet, das wir aber vor ein paar Jahren aufgeben mussten. Beide haben wir seitdem nach einer Alternative gesucht. Einen Ort, an dem wir einfach abschalten können vom Alltag, ohne hohe Hotelkosten stämmen zu müssen.

Einen Kleingarten anmieten stand dabei ganz oben auf der Liste. Doch hier muss man mittlerweile echt viel Geld investieren, die Wartelisten sind lang und es sind immer bestimmte Auflagen zu beachten. Diese beinhalten eine bestimmte Anzahl Obst und Gemüse anzubauen, sich aktiv im Kleingartenverein einzubringen etc.. Was aber, wenn man mal 2 Wochen nicht kann oder einfach überhaupt keine Lust hat, da die Arbeitswoche total anstrengend war? Dann musst du unter Umständen halt trotzdem ran. Nach reiflicher Überlegung haben wir daher einen Kleingarten wieder aus unseren Gedanken gestrichen.

Und dann kam da diese Sendung im TV in dem Dauercamper angesprochen wurden und dieses Wort hat mich einfach nicht mehr losgelassen.

Ich hab meinen Mann dann darauf angesprochen, ob das vielleicht etwas für uns wäre und er war sofort Feuer und Flamme. Wir haben uns daher sogleich unsere Handys geschnappt und begonnen zu recherchieren.

Als Dauercamper zahlst du (ebenso wie im Kleingartenverein) eine Jahrespacht, hast aber in der Regel eher freie Hand, wie du deine angepachtete Fläche nutzt. Klingt schon mal super.

Und: du kannst das ganze Jahr auf deinen Platz. Auch, wenn für alle anderen Camper Ende Oktober Schluß ist und der Campingplatz verschlossen wird, kann man theoretisch weiter dort Zeit verbringen. Sollte Wasser und Strom benötigt werden, einfach mit dem Campingplatzbetreiber absprechen und dann findet sich eine Lösung.

Wo und wie wird man Dauercamper?

Wir waren so angestachelt, dass wir das schöne Wetter am nächsten Tag gleich nutzten um uns ein paar Campingplätze „einfach mal anzuschauen“. Auf jeden Fall wollten wir keinen zu langen Anfahrtsweg, da uns wichtig ist, die Möglichkeit zu haben, uns spontan auf den Weg zu machen. Spontan können wir sehr gut 🙂

Online gab es keinen Campingplatz, der uns anlachte und auf dem noch freie Plätze vorhanden sind. Auch durch Corona hat gefühlt jede Familie in Brandenburg mittlerweile einen Dauercampingplatz. Außer uns. Wir ließen uns aber nicht abhalten und wollten uns ggf. auf eine Warteliste eintragen lassen, so es diese gibt.

Auf dem ersten Platz unterhielten wir uns mit einer sehr lieben Besitzerin, die aber keinen ihrer 100 qm großen Plätze frei hatte. „Schwer, sehr schwer“ meinte sie nur und „die gehen sofort wieder weg, wenn einer frei wird“. Sie gab uns aber den Tipp, im Nachbarort zu schauen, da es dort auch noch 2 Campingplätze gibt. Wir also wieder los in die beschriebene Richtung.

Die Abfahrt zum ersten Platz haben wir voll verpasst und wollten auch nicht umdrehen, fuhren also direkt zu Platz Nummer 2 (eigentlich ja Nummer 3, wenn man den Ersten mitzählt 😀 ).

Nach einer kurzen Fahrt landeten wir mitten im Wald, in dem im rechten Bereich erste – ewig alte – Bungalows stehen. Wir fanden sogar gleich ein Plätzchen für unser Auto und das Wasch- und Toilettenhäuschen, das hier ganz ohne zusätzliche Zahlungsmittel oder Marken benutzt werden kann. Alles blitzeblank und ohne Bedenken nutzbar.

Jeden, den wir auf unserem kurzen Weg zur Anmeldung trafen, grüßte total freundlich und obwohl dieser Platz viel größer als der zuvor angesehene ist, war trotzdem ein Dazugehörgefühl da. Seeeeehr gut. Schließlich wollen wir viel Zeit auf unserem Platz verbringen und der erste Eindruck sollte schon entscheidend sein. Hätte uns hier etwas nicht gefallen, wären wir auch sofort wieder umgedreht – so war es abgesprochen.

Wir stürmten also die Anmeldung und erzählten dem anwesenden Besitzer der Anlage, was uns so vorschwebt. Und dann meinte der gute Mann doch prompt: „Ich habe letzte Woche 16 neue Parzellen a 130 qm bereitgestellt und eine ist noch frei. Falls ihr schauen wollt… “ Klar wollten wir. Der Weg bis zur Parzelle war ein kurzer Spaziergang und der Anblick schon eigenartig.

So ganz nackig. Also die Parzelle. Auf den meisten stand zumindest schon ein Wohnwagen. Bei einigen waren die Pächter schon total fleißig und es gab sogar schon Zäune und Heckenpflanzen. Nach einer Woche. Aber das Objekt unserer Begierde lag unberührt vor uns. Und sah auf den ersten Blick gar nicht nach 130 qm aus. Das sollte echt größer sein als unsere Wohnung daheim?

Wir hatten uns ja am Abend zu vor schon etwas schlau gelesen, aber Ahnung haben wir überhaupt keine. Wie also sich nun entscheiden? Wovon abhängig machen? Wir standen da also so ein bisschen hilflos rum, bis René begann, das Grundstück zu betreten und sich etwas näher umzusehen. Auf einem leeren Stück Land. So richtig konnte ich da nicht mit und hab mich lieber unseren Nachbarn gegenüber zugewandt und ein Gespräch angefangen. Was wo wie warum gebaut werden darf und so. Verwundert hat mich nur, dass mein Mann nicht dazugekommen ist. Aber als ich mich nach ihm umdrehte, sah ich die Antwort: er stand am anderen Ende des Grundstücks und quatschte dort mit den Nachbarn 🙂

Es kam, wie es kommen sollte: wir haben in diesen paar Minuten bereits mit den Nachbarn gelacht und ihnen versichert, dass uns ihre Kinder nicht stören würden (werden ja auch älter – einfach durchhalten ist die Devise) und sie baten uns, das Grundstück zu pachten, da „das super passen wird“. Natürlich war diese Aussage nicht ausschlaggebend, aber sie half uns in unserem anschließenden Gespräch, wie wir nun weiter vorgehen würden.

Zurück bei der Anmeldung erfuhren wir die Eckdaten zur Pacht und stellten erfreut fest, dass diese nicht höher ausfiel, als im Ort nebenan mit 100 qm. Vergleichen lohnt sich also auf jeden Fall! Wir sind mittlerweile absolute Bauchmenschen und handelten entsprechend: diese Parzelle wollten wir haben und im Laufe der nächsten Jahre ein Plätzchen zum Abschalten für uns schaffen! Daher wurden Daten ausgetauscht und der Vertrag für das nächste Wochenende vorbereitet. Einfach, damit wir im Laufe der Woche noch einmal ausgiebig darüber nachdenken konnten.

Parzelle angemietet, was folgt nun?

Nachgedacht und recherchiert haben wir in den darauffolgenden Tagen ohne Ende. Und haben nach Wohnwagen gesucht und uns diese angeschaut. Denn natürlich möchten auch wir dort irgendwann übernachten und uns zurückziehen können.

Wenn wir dachten, einen Dauercampingplatz zu finden wird schwer, wurden wir nun eines Besseren belehrt! Da die Idee und Umsetzung für uns ja sehr spontan kam, ist da auf unserem Bankkonto nicht unbedingt die Riesensumme zur Verfügung bereit und entsprechend haben wir unsere Ansprüche an einen Camper runtergeschraubt. aber auch das half nix: gefühlt bekamen wir nur Schrott angeboten.

Bis wir ein weiteres Mal Glück hatten und einen kleinen süßen Tabbert Comtesse 460 erwerben konnten. Wir haben in den Tagen zuvor unzählige Videos angeschaut, auf was man beim Kauf achten sollte, wenn man keine Ahnung hat. Das war wirklich notwendig, sonst hätten wir evtl. einen von den anderen schrottreifen Wohnwagen gekauft. Aber dieser hier hielt der Inspektion von René stand, wir unterhielten uns super mit der Verkäuferin und hatten auch ein gutes Gefühl in dem Wohnwagen.

Das gute Gefühl ist, genau wie bei der Platzsuche, sehr wichtig, da der Wohnwagen schon den vorher überlegten Ansprüchen entsprechen sollte. wir waren im Vorfeld durchaus bereit, Arbeit in das Innere zu stecken. Aber bei diesem hier wäre dies nur notwendig, wenn wir das altbackene braune Inventar nicht mehr sehen können. Also morgen 😀 Ne, das hat Zeit, da es echt aufwendig ist, wenn man das richtig machen will.

Die Parzelle in Beschlag nehmen

Wir konnten es nicht lassen und mussten irgendwas tun. Irgendwas auf den Platz stellen. Auf unseren Platz. Markieren halt 😀

Und so kam es, dass dort nun schon ein Pavillon steht und wir die erste Sitzprobe auf unseren Gartenmöbeln (die es preiswert bei Aldi gab) absolvierten. Dieser wird später zur Grillecke. Wir sind schon voll am Planen 😀

Wie zieht der Wohnwagen um?

Nun fehlt nächste Woche nur noch ein letzter Schritt: der Wohnwagen muss auf unsere Parzelle umziehen. Dafür werden wir ein Kurzzeitkennzeichen (5 Tage gültig) beantragen. Dann hängen wir ihn an und fahren los. Ganz einfach.

Zum Glück haben wir die Anhängerkupplung am Auto und der Wohnwagen ist nicht allzu groß und schwer und fahrbereit und so. Sonst wäre die ganze Sache schon aufwendiger und wir hätten uns eine entsprechende Firma für die Überführung suchen und natürlich noch einmal extra investieren müssen.

Was sind die nächsten Pläne?

Wenn er dann auf „unserem Platz“ (klingt schon cool) steht, können wir den nächsten Schritt angehen und einen Zaun für die frei zugängliche Seite planen, kaufen und aufstellen. Das was uns da so vorschwebt ist zum Glück nicht all zu teuer und leicht umzusetzen.

Jetzt aber noch ein paar Tage durchhalten, dann den Kleinen überführen, Vorzelt und Grill aufstellen und dann sind wir auch schon dauercampingbereit und werden dann sicher auch das erste Mal das entsprechende Gefühl auskosten können.

Und Alle, die sagten, das wir verrückt sind: Ja, mag stimmen, aber wir fühlen uns mega wohl dabei und freuen uns total auf unsere erste Saison auf unserem Campingplatz!

Ein runder Geburtstag – ein rundes Ding?

Geht es euch auch so, dass ihr euch vor einem runden Geburtstag eine ruhige Ecke sucht und die letzten Jahre durchdenkt? Mir geht es auf jeden Fall so. Weiß aber gar nicht mehr, ob das bei den Letzten auch so war. Dieses Mal hat es mich ziemlich erwischt und da ich schreiben muss, wenn meine Gedanken meinen Kopf fast zum Platzen bringen, schreibe ich einfach mal nieder, was mir alles so eingefallen ist.

1972 – 1982

Nun ja. Über die ersten 10 Jahre gibt es nicht wirklich Aufregendes zu erzählen. Ich war klein, unschuldig und brav. Hoffe ich zumindest 😀 Obwohl an einem Sonntag in der Walpurgisnacht um 20:20 Uhr geboren. Auch Hexen können lieb sein – wenn sie wollen.

Klein Kerstin 1973

Mein Highlight war vermutlich der Umzug aus einer kleinen Altbauwohnung in eine große, moderne 5-Raum-Wohnung. Ist schon aufregend, wenn man sich plötzlich nicht mehr das Zimmer mit den kleineren Geschwistern teilen muss.

1982 – 1992

Dieser Block war schon aufregender: Jugendlicher, erste Liebe gefunden und verloren. Sich in den verschiedenen Dingen ausprobiert.

Bei den Eltern ausgezogen und das erste eigene Geld verdient.

mit René 1988

Den großen Umbruch der DDR erlebt. Allerdings eher nebenbei. Politik hat mich nicht wirklich interessiert. Und da Alle um mich herum die Änderung toll fanden, hab ich mich halt angeschlossen.

Viel mit dem Jugendchor unterwegs gewesen – das waren definitiv ALLES Höhepunkte, die mich sehr geprägt haben und die ich nicht missen möchte. Da existieren Fotos und Erinnerungen, bei denen ich immer wieder schmunzeln muss.

1992 – 2002

Für diese Jahrzehnt muss ich ganz tief Luft holen und ein Taschentuch bereitlegen. Mindestens eins.

Alles begann sehr rund. Das Leben lief in geordneten Bahnen und ich erhielt so nebenbei einen Heiratsantrag, den ich angenommen hab. Und so fand ich mich 1995 das erste Mal vor einem Standesbeamten und bejahte, dass ich diese Ehe möchte.

Wie viele andere Paare auch, fehlte uns noch ein Kind. Doch irgendwie sollte es mehrfach nicht sein und die Hoffnung verschwand immer mehr, dass uns dieser Wunsch noch erfüllt wird. Nach einer Gentherapie erblickte dann aber doch meine Tochter 1999 das Licht der Welt. Diese Zeit kann ich kaum beschreiben. Sehr aufregend. Sehr intensiv und einzigartig. Wunderschön. Wie jeder Moment mit ihr.

mit Michelle 1999

Dass ich dann Ende 2001 doch noch einmal mit eineiigen Zwillingen schwanger wurde, hat uns sehr erstaunt. Aber auch auf diese beiden Mädchen haben wir uns natürlich sehr gefreut. Eine neue Wohnung war gefunden und der Bauch wuchs und wuchs. Doch leider bildeten sich die Beiden nicht wie vorgesehen und ich musste mich im Januar 2002 im Alter von 13 Wochen + 6 Tagen von den Beiden verabschieden.

Dies hat mir ziemlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Wie mit diesem Schmerz, diesem Verlust umgehen? Schließlich habe ich die Beiden schon gespürt und sie waren real. Sehr schlimm war auch der ganze Ablauf im KKH dann. Aber auch das hab ich irgendwie überstanden. Und ich dachte, schlimmer kann es niemals werden!

2002 – 2012

Nach dem Verlust der Babys war ich so durch den Wind, dass ich nur noch weg wollte. Weg von Allem. Weit weg nach Möglichkeit. Ich wollte mich nicht mehr erinnern müssen. Wollte nicht ständig darüber nachdenken und weinen. Ich glaube, ich hab sehr viel geweint in dieser Zeit. Automatisch hab ich mir den Verlust auch selbst zugeschrieben. So, als hätte ich etwas daran ändern können. Konnte ich aber nicht. Damals war mir das aber nicht bewußt. Mein Ruf nach „weit weit weg“ wurde erhört und unsere kleine Familie zog Mitte 2002 nach Sachsen-Anhalt in das Haus, dass mein Mann ein paar Jahre zuvor geerbt hatte.

mit Michelle 2005

So ein eigenes Haus hat schon was. Ja, es wartete unheimlich viel Arbeit auf uns. Aber wir waren jung und optimistisch bis zum gehtnichtmehr. Nichts und Niemand konnte uns aufhalten.

Außer wir uns selbst.

Was auch immer mit uns passierte. Wir haben nicht genug aufeinander geachtet und uns eher geschadet, als unterstützt. Und so kam es, dass ich Ende 2007 mit Michelle wieder nach Berlin gezogen bin und 2009 geschieden wurde.

Nicht so einfach mit so einem Zwerg ein neues Leben zu beginnen. Es tut mir so unendlich leid, was sie in dieser Zeit mit uns Erwachsenen durchgemacht hat. Ein Kind sollte nicht erleben müssen, wie die Eltern im Streit auseinander gehen. Aber es war halt so und wir haben es nicht besser hinbekommen.

mit Michelle 2008

Und dann kam da auch noch recht schnell Stephan in mein Leben, der sich unheimlich um sie bemüht hat.

2012 – 2022

Zum Glück verstanden die Beiden sich super und ehe ich mich versah, sagte ich 2012 noch einmal „Ja“ zu einem Mann und der Ehe mit ihm.

Die Welt war wieder in Ordnung und niemand konnte uns auseinanderbringen. Niemand. Außer Gevatter Tod. Den kann man nicht aussperren oder bitten, doch in ein paar Jahren nochmal vorbei zukommen.

Und so standen Michelle und ich Ende 2015 plötzlich vor seinem Grab und wieder alleine da. Natürlich war die Situation diesmal eine ganz andere. Und sie war eine mega große Unterstützung in der darauffolgenden Trauerzeit. Das Loch war tief, schwarz und undurchdringlich in das ich gefallen bin.

Und dann kam da mein Ritter in strahlender Rüstung daher. Im Rückblick versteh ich immer noch nicht, wie das sein kann, das Alles zeitlich so gepasst hat. René war 25 Jahre zuvor meine erste große Liebe und fand mich über social Media. Wir hielten lockeren Kontakt und trafen uns nach Stephans Tod zum Reden. Von Altem und Neuem. Über Alles und Nichts. Bei ihm konnte ich trauern und weinen ohne, dass es irgendwelche Worte gebraucht hätte. Er gab mir alle Zeit der Welt und war mein absoluter Ruhepol, der mich ins Leben zurückholte.

Natürlich fehlt Stephan. Noch immer. Er war ein wunderbarer Mensch, der der Welt noch so viel gegeben hätte. Aber ich kann seinen Tod nicht ändern und muss selbst weiterleben. Und ab und an an ihn denken und ihm ein bisschen was aus meinem leben erzählen. Er hätte sich für mich/uns gefreut – ich weiß es genau.

2016 zog auch Duplo bei uns ein. Naja, eigentlich zu Michelle, denn er ist ihr Hund.

Duplo 2016

Durch dieses Erlebnis änderte sich mein Blick auf das Leben sehr. Ich versuche, nichts mehr hinauszuschieben. Denn es kann sein, dass ich morgen halt nix mehr erledigen kann. Ich lernte, dass einer meiner bisherigen Lieblingssprüche von Scarlett O’Hara doch nicht das Gelbe vom Ei ist: „Aber nicht heute. Verschieben wir es auf morgen“.

Und daher machten René und ich recht schnell „Nägel mit Köpfen“ und ich gab auch ihm 2018 mein „Ja“. Viele fanden das zu schnell und waren unserer Verbindung skeptisch gegenüber eingestellt. Aber das war uns egal! Wir wollen es auf jeden Fall versuchen, diesmal richtig zu machen. Schließlich haben wir in den vergangenen 30 Jahre jede Menge dazugelernt und wollen uns nicht mehr missen.

mit René 2018

Michelle ist nun erwachsen und bei uns ausgezogen. Lebt ihr eigenes Leben, ihre eigene Liebe und kleine Familie. Schon aufregend, dass nun aus der Ferne zu beobachten.

Wir versuchen, aber so gut wie möglich, Kontakt zu halten. Und ab und an schaffen wir es auch, uns zu treffen und zusammen etwas zu unternehmen. Immer ein besonders schönes Erlebnis.

mit Michelle 2002
mit Michelle 2022

30.04.2022

Nun sind also fast 50 Jahre meines Lebens um. Es war ein ziemliches Auf und Ab. Und doch möchte ich kein Erlebnis missen und würde auch nichts ändern wollen. Auf keine Erfahrung verzichten. Denn das Alles und noch viel mehr hat mich zu der gemacht, die ich heute bin.

Und so freue ich mich auf Samstag und bin mega gespannt, was der nächste 10er Block bringt und hoffe, dass ich diesen erleben und genießen darf. An der Seite meines Mannes.

mit René 2022

Wie, Ihr zieht schon wieder um?

„Wie, Ihr zieht schon wieder um?“ dies ist die uns derzeit meist gestellte Frage. Und es gibt darauf nur eine Antwort:

„Ja. Und wir freuen uns darauf!“

Natürlich ist das kein Hobby von uns und wir machen das nicht, da wir sonst nix mit unserem Geld und unserer Freizeit anzufangen wissen. Schließlich kostet so ein Umzug richtig fett Geld, viele Nerven und noch viel mehr Zeit. All das könnten wir durchaus auch anderes nutzen. Aber wir haben uns für einen erneuten Umzug im Oktober entschieden. Die Zusagen sind raus und wir schon am Planen. Nur mit dem Einpacken will ich noch ein wenig warten. Und Warten ist bekanntlich nicht meine größte Stärke.

Im Zusammenhang mit diesem erneuten Umzug ging mir in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf wie oft und warum ich in meinem bisherigen Leben umgezogen bin. Als Jugendliche hatte ich auch so meine Vorstellungen dazu: Mann suchen, heiraten, in ein Haus einziehen. Schön mit Garten und so. Kinder bekommen und nie wieder weg. Nun ja, das Leben hatte etwas Anderes mit mir vor.

Daher hier eine Aufstellung, der bisherigen Umzüge meinerseits. Bei René sieht es nicht viel besser aus und ungewollt entwickelten wir uns zu Umziehmeistern. Und hoffen auch diesmal:

Jetzt aber für immer!

Mit den Daten bin ich mir nicht so hundertprozentig sicher. Werd halt alt 🙂

**** 1972 **** geboren in Berlin-Friedrichshain – schöne 2-Altbauwohnung, die wir uns zu fünft teilten. Mehr schlecht, als recht. Zumindest bis wir

**** 1980 **** in eine große 5-Raum-Neubauwohnung umgezogen sind. Eigenes Zimmer und genug Platz, um den kleineren Geschwistern aus dem Weg zu gehen. Doch bereits im zarten Alter von 17 ergab sich die Gelegenheit, in eine eigene Wohnung zu ziehen. Die ergriff ich und landete

**** 1989 **** wieder im Friedrichshain. Diesmal in einer 1-Raum-Altbauwohnung. Für mich alleine Klasse. Doch nachdem mein erster Mann mit einzog, wurde es uns irgendwann zu eng und somit zogen wir

**** 1993 **** in eine 2-Raum-Altbauwohnung. Wir sind im Friedrichshain geblieben. Ist ja auch ein toller Bezirk 😉 Tja und dann ging das plötzlich mit der Familienplanung los. Und wir waren der Meinung, 2 Räume werden uns zu klein. Daher wieder auf der Suche nach etwas Größerem. Gefunden haben wir dann

**** 1999 **** eine 3-Raum-Neubauwohnung. Auch im gleichen Bezirk. Und auch wunderschön. Hier wurde unsere Tochter Michelle geboren und alles sah danach aus, als ob wir hier eine längere Zeit wohnen bleiben. Doch natürlich kam es anders.

**** 2002 **** ging alles Schlag auf Schlag. Ich wurde 2001 schwanger mit Zwillingen und wir suchten und fanden eine 5-Raumwohnung. Diesmal allerdings in Berlin-Lichtenberg. Der Umzug war anstrengend und wir noch voll am Auspacken, als ich die Babys verlor. Und mit Ihnen ein Stück von mir selbst. Was nun?

Überhastet und unüberlegt wollte ich nur noch weg. Und wir zogen Mitte des Jahres erneut um. Alle Wege hinter uns abbrechend ging es mit Sack und Pack nach Sachsen-Anhalt in ein eigenes Haus. Doof nur, dass uns das Jahrhunderthocwasser uns den Wechsel besonders erschwerte. War recht knackig die Zeit. Aber auch das war irgendwann überstanden und das mit dem Familienglück im eigenen Haus sah recht gut aus.

Allerdings kam auch hier Einiges anders als gedacht. Und so packte ich Ende 2007 den Entschluß, wieder nach Berlin zu ziehen. Mit Kind, aber ohne Mann.

**** 2008 **** fanden wir dann auch eine schnuckelige 3-Raum-Neubauwohnung in Berlin-Hellersdorf. Für 2 Personen perfekt. Und auch, als mein zweiter Mann Stephan immer öfter zu Besuch bei uns war: kein Problem.

Aber natürlich gab es ein Anderes: bereits recht schnell nach unserem Umzug erklärte mir die Lehrerin, dass Michelle das einzige Kind in der Klasse ist, dass Lernen möchte und wenn das so bleiben soll, wäre ein Umzug und ein Schulwechsel angebracht. Was sollte ich tun? In Hellersdorf waren wir wegen der günstigen Miete gelandet und die Wohnung mittlerweile auch eingerichtet. Lange Gespräche mit Stephan später entschlossen wir uns, dass er zu uns nach Berlin zieht und wir dann zusammen uns eine neue gemeinsame Wohnung suchen. Dies erfolgte recht schnell, da Michelle ja aus der Schule raus sollte. Und so verschlug es uns

**** 2009 **** bereits nach Berlin-Treptow. Ausgesucht nach neuen Kriterien: 3-Raum sollte es sein, öffentliche Verkehrsmittel in der Nähe und vor Allem: eine gute Schule. Hier wohnten wir – für unsere Verhältnisse – dann auch recht lange. Doch

**** 2015 **** wurde wieder einmal von einem Tag zum Anderen alles durcheinander gewirbelt. Da Stephan plötzlich vor unseren Augen zuhause starb, brachte uns dazu, so schnell wie möglich eine neue Bleibe zu suchen. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen. Dank einer sehr verständnisvollen Dame bei der degewo konnten wir Anfang

**** 2016 **** auch schon in eine kleine 2-Raumwohnung in Köpenick ziehen. Wichtig war uns dabei: nichts. wir wollten nur raus. Nur weg.

Tja… und dann kam René wieder in mein Leben. Er wohnte zu dieser Zeit in Fürstenwalde in einer 2-Raumwohnung und wir pendelten ziemlich schnell immer hin- und her. Alles irgendwie nicht so schön. Und wieder kam die Frage: „Ziehen wir um?“ Wichtig war, dass Michelle ihren 10-Klassenabschluß erreichte. Aber was kommt danach? Das Kind hatte da ganz eigene Vorstellungen 😉 Aber mit dem Vorschlag, ihr Abi online zu absolvieren hatte sie uns. Somit war es egal, wo wir wohnten. Wichtig war dann nur, dass ich zur Arbeit zum Alexanderplatz komme.

Unsere Sehnsucht nacheinander wurde immer größer und das Pendeln immer nerviger. Und so kam, was kommen mußte: bereits

**** 2017 **** zogen wir alle drei in Fürstenwalde in eine 3-Raumwohnung in der Nähe des Bahnhofes. So konnte ich problemlos immer nach Berlin fahren. Alles schick. Eigentlich. Wir wären ja nicht wir, wenn da nicht wieder was dazwischenfunken würde. Diesmal meine Arbeit.

**** 2018 **** bekam ich nämlich die Möglichkeit, ins Homeoffice zu wechseln. Dazu benötigte es aber ein Zimmer mehr, als die aktuelle Wohnung zu bieten hat. Und recht schnell musste es auch gehen, wenn ich denn wirklich wechseln würde wollen. Also ging es für uns in eine neue Wohnung in Frankfurt Oder. Und nun haben wir

**** 2020 **** und wir wollen wieder umziehen. Aber warum denn nun das schon wieder?

Was wir vor dem Einzug hier nicht wußten: die Gasheizkosten fressen unser Geld und unsere Nerven! Nach zwei überstandenen Heizperioden bin ich nicht mehr bereit, dies noch einmal durchzumachen. Dank eines eigenartigen Wärmereguliesystems ist das Wohnzimmer immer überheizt, sobald ein anderes Zimmer beheizt werden soll. Und das kostet! Nein, schön ist anders. Außerdem hat René nun den langen Fahrtweg zur Arbeit: nicht so toll.

Daher werden wir nun wieder nach Fürstenwalde ziehen. In eine 4-Raum-Neubauwohnung. Hatten wir ja viele, viele Jahre nicht. Sind zwar beide darin aufgewachsen, aber zusammengewohnt haben wir dort noch nicht. Unserem Alter entsprechend wird es dann auch einen Aufzug geben für die alten Knochen 🙂 und damit uns auch unsere Eltern wieder einmal besuchen kommen können.

Die Wohnung wird von den Quadratmetern viel kleiner sein als die Jetzige, aber auch kleinere Räume kann man gemütlich einrichten. Und das haben wir vor! Wenn irgend möglich, wollen wir nicht wieder ausziehen müssen. Also drückt uns die Daumen 🙂

Das Haus wird derzeit noch saniert und natürlich hoffen, wir, dass Coroana uns keine Strich durch die Rechnung macht und alles termingerecht abgeschlossen werden kann.

Ich nehm dann mal das Aua

Sich um 11:00 Uhr Richtung Frühstück bewegen? Das kann nur bedeuten: Spätschicht, Urlaub oder ne Krankschreibung.

Urlaub dauert noch etwas, bei Spätschicht wäre ich trotzdem eher unterwegs. Heißt: ich nehm dann mal das Aua.

So eine Kleinigkeit

Manchmal sind es die kleinen Dinge. Die, die man erst zu schätzen weiß, wenn man sie nicht mehr nutzen kann. So wie ich mit einem meiner Zehen aktuell.

Mir auch völlig unklar, warum der mit solcher Wucht gegen die Sofaecke geknallt ist. Zumindest wurde er zusehens bunt und war nicht wirklich mehr zu bewegen. Wäre die ganze Kleinigkeit nicht mit solchen Schmerzen verbunden, hätte ich mir den Weg zum Arzt und zum Chirurgen auch gekniffen. Nun ja: gebrochen ist nix, aber so richtig fett gestaucht.

Strafe muss sein

Mir ist schon klar, warum das passiert ist: vor ein paar Wochen passierte meinem Kollegen etwas Ähnliches. Und ja: ich habe auch gelacht. Klingt ja auch witzig: Zeh gerammelt, so dass er nicht mehr bewegt werden kann und geschont werden muss.

Tja: da hab ich meine Strafe wohl zeitnah erhalten.

Und nun?

Ruhig halten und hoch lagern.

Suuuuper – ich hatte gestern schon so Langeweile, dass ich nicht wußte, wohin mit mir. Buch lesen ist ja noch okay. Allerdings habe ich in der letzten Woche jeden Abend eins verschlungen und bin derzeit eher etwas übersättigt. TV schauen den ganzen Tag ist auch nicht meins. Zeitverschwendung. Aber was sonst tun? Zum Glück gibts das Macbook der Tochter und die tolle Aussicht auf dem Balkon.

Die Ideallösung ist das aber auch nicht. Die habe ich noch nicht gefunden. Den ganzen Tag im Bett liegen habe ich auch in Erwägung gezogen. Das versuch ich vielleicht heute mal.

Warum aber Blumenbilder?

Also bitte… Wer möchte schon Fotos von meinem blauen, krummen Zeh sehen? Hab es nur gut mit euch gemeint…

Beim Schwarzfahren erwischt

Ich wüßte nicht, dass ich in meinem Leben mal schwarz gefahren – also ohne Ticket – bin. Jedenfalls nicht bewußt. Auch diesmal nicht. Und trotzdem hat es mich erwischt. Eigentlich ja uns. Denn wir waren zu zweit unterwegs.

Er will nicht so wie wir

An einem schwülheißen Morgen begleitete ich meine Tochter zum Arzt. Man hat ja schließlich nix anderes vor an seinen freien Tagen. Aber mal raus und so. Grund ist dann fast egal.

Wir also – wie immer – in die Tram gestiegen und zum Ticketautomaten marschiert (an den Haltestellen gibt es hier keine Automaten). Bei uns kann man 4-er-Ticktes erwerben per Kreditkarte. Das machen wir – auch – immer so. Passt ja auch super: ich muss kein passendes Kleingeld dabei haben und 4 Tickets brauchen wir zu zweit auch.

Diesmal erhielt ich allerdings ne Fehlermeldung von dem guten Ding, dass keine Verbindung aufgebaut werden konnte. Ich es also nochmal versucht. Nix. Und noch einmal. Diesmal hab ich sogar vorab nach meiner Pin geschaut, ob die auch stimmt. Aber der Automat wollte nicht. Ein Blick in den Geldbeutel zeigte: nur einen 50-Eur-Schein dabei. Und die Bahn voller Kids. Da konnte Keiner wechseln.

Was also tun? An dem Automaten steht keine Automatennummer oder Servicehotline. Nix. Den Fahrer soll man nicht anquatschen – da hängen große eindeutige Schilder. Also hingesetzt.

Und dann kamen Sie

Wir sind fast am Ziel. Eine Station vor unserer. Die Bahn fährt los, bremst gleich noch einmal ab und lässt noch Jemanden einsteigen. Ich sag noch: „Er hat seinen sozialen Tag. Nett von ihm.“

Aber dann kamen Sie… die Kontrolleure…

Ich hatte ein reines Gewissen und erklärte dem Kontrollierenden die Situation. Er war vielleicht schlecht drauf oder immer so, auf jeden Fall kam er mir sofort mit: „Dann müssen Sie mit aussteigen und ich schreib Ihnen ein Ticket.“. Ich versuchte noch, ihn davon zu überzeugen, mit mir zusammen den Automaten zu überprüfen, aber das lehnte er ab und bestand darauf, auszusteigen.

Hat ja irgendwie auch gepasst: wir wollten eh hier raus.

Der Strafzettel und dann die Lauferei

Nun ja, zu reden hatte der Herr mit mir immer noch nichts, sondern schrieb einfach fleißig seine beiden Tickets. Machte schließlich für Jeden von uns 60,00 EUR. Wir haben es ja…

Alle Versuche mit ihm oder seinen Kollegen (sie waren zu dritt) zu kommunizieren prallten ab. Ich bekam nur lapidar zu hören, dass wir uns in Straße xy melden sollen, die ja „da hinten“ ist. Darüber konnte er dann plötzlich reden. Ich war dann aber nicht mehr freundlich aufgelegt und fragte ihn nun, wo das denn genau sei. Ich bin nicht aus der Ecke – bin ja mit der Tram hingefahren. „Na da bei Autowerkstatt xy.“. Ja – das weiß ich als Tramnutzer natürlich. Egal. Wir nahmen unsere Tickets und gingen.

Erwähnen sollte ich vielleicht noch, dass die 3 Herren bestimmt 5 Kids aus der Bahn geholt haben und noch ein paar Erwachsene. Hatte sich also gelohnt.

Nach unserem Arztbesuch machten wir uns also auf den Weg zu Straße xy. „Um die Ecke“ waren dann mal 20 Minuten strammer Fußweg. Aber zumindest die Sonne schien und wir waren mal zusammen unterwegs.

Blöd nur, dass wir dann vor einem Bürogebäude am Straßenbahnhof standen und der einzige Herr, der für unsere Sache zuständig gewesen wäre, in einem Meeting saß.

Was solls. Gibt ja Leute, die haben zu viel Zeit an ihren freien Tagen. Also sind wir dann auch noch zur Stadtmitte getobt und haben das dort ansässige Kundencentrum gestürmt.

Tja – natürlich war es damit nicht getan. Sonst würde ich hier wahrscheinlich auch nicht sitzen und darüber schreiben.

Der Herr dort war mega freundlich, hörte sich unsere Story an und erklärte uns, dass er das noch nicht überprüfen kann, da die Übermittlung immer eine Weile dauert. Wir mögen doch bitte in der nächsten Woche noch einmal vorbei kommen.

Die Überprüfung

Fast eine Woche später beehrten wir diesen Herr also noch einmal mit unserer Anwesenheit. Anscheinend hat er schon auf uns gewartet, denn er lächelte uns freundlich zu und erklärte, dass er zwischenzeitlich mit den entsprechenden Kontrolleuren gesprochen hat. „Cool, dann ist das ja geklärt!“ dachte ich.

Wie man sich doch irren kann!

Die Herren – alle 3 wohlbemerkt! – haben nämlich angegeben, dass wir nach Ihnen in die Bahn gestiegen sind und uns dann sofort hingesetzt haben. Ohne Versuch, ein Ticket zu ziehen.

Vielleicht ist nachzuvollziehen, dass ich „etwas“ aufgeregt war. Zum Glück hat mich Michelle beruhigt und so hab ich dann ein einigermaßen gelungenes Gespräch mit dem Herrn zustande bekommen.

Ich hab ihn dann gefragt, wie wir das geschafft haben sollen – innerhalb einer Station (an der sie erst nach dem Losfahren eingestiegen sind). Und woher wir wissen, wo sie eingestiegen sind. So halt.

Ich war sooooo sauer – über die Situation überhaupt, die Rennerei und nun mussten wir uns auch noch als Lügner hinstellen lassen.

Er hat uns dann aber geglaubt und wir haben „nur“ die Strafe von je 7,00 EUR bezahlt, da wir kein Ticket hatten. Selbst diese Zahlung find ich immer noch unberechtigt.

Und für die Zukunft?

Im Fall der Fälle (denn die Verbindung bricht wohl sehr oft ab) sollen wir den Fahrer kontaktieren und der stellt uns einen Beleg aus, dass der Automat nicht funktioniert. Als ob der dafür Zeit hätte. Da bin ich ja mal gespannt…

Rauchfrei – auf ein Neues

Es muss einfach klappen! Mit dem Nicht-mehr-Rauchen.

Beim letzten Versuch bin ich ja kläglich gescheitert. Nach nur 24 Stunden. Schon erschreckend, wie abhängig dieses verdammte Zeug macht.

Aber jetzt wollen wir es noch einmal versuchen. Mit einem Ziel vor Augen: schuldenfrei werden. Und das geht nur, wenn im Monat etwas mehr Geld über ist.

Nach langem Hin und Her blieb nur eine Alternative über: mit dem Rauchen aufhören. Das sind 200 – 250 EUR, die dann am Monatsende mehr abbezahlt werden können. Und damit kommen wir unserem Ziel mit schnellen Schritten näher.

Püh – ehrlich? Hab jetzt schon Bammel…

Obwohl ich diesmal etwas besser vorbereitet bin: Nikotinpflaster warten auf Ihren Einsatz und ich hab mir E-Zigaretten bestellt, damit ich meinem Körper vorgaukeln kann, dass ich noch rauche. Ob der mir das dann abnimmt wird sich zeigen.

Ich weiß: ein starker Wille gehört auch dazu. Der ist mal da und mal auch wieder nicht. Zur weiteren Unterstützung habe ich mir auch noch ne App geholt. Wenn ich sehe, wie viel Geld ich wirklich spare, könnte das der benötigte Ansporn sein. Davon mal abgesehen, dass mein Körper es mir sicher auch dankt.

René will tapfer sein und rauchfrei ohne Hilfsmittel schaffen. Bin da aber sehr optimistisch, dass das für ihn machbar ist. Bei unserem letzten Versuch war er auf jeden Fall mega gut dabei.

Einmal habe ich es ja schon für ein paar Jahre geschafft.

Damals, als ich mit meiner Tochter schwanger war. Das Ganze hielt dann für ca. 2,5 Jahre. Bis zum nächsten großen Schicksalsschlag. Da war der Griff zur Kippe Programm. Und seitdem komm ich auch nicht mehr davon weg.

Ich sag mir halt immer, dass das schon viele Andere vor mir geschafft haben.

Aber aktuell fühlt sich das eher demotivierend als motivierend an. Weil ich mir dann noch blöder vorkomme, wenn ich es wieder nicht schaffe.

Wahrscheinlich denke ich aber auch einfach nur viel zu viel darüber nach und muss es einfach machen. Werd dann ja sehen, was passiert.

Hauptsache, ich nerve meine Familie nicht wieder unnötig. Die können am wenigsten dafür. Blöde Sache…

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